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Birgit Lorenz präsentiert ihre Werke "Über Gott und die Welt"

18. - 27. September 2009


Mit einer Vernissage am Freitag, 18. September eröffnet das Kulturparkett die neue Saison. Diesmal stellt Birgit Lorenz, eine Berlinerin, die in Bayern lebt, ihre neuen ausdrucksvollen Bilder und Stelen aus, welche sie als Kollektion „Über Gott und die Welt“ kreiert hat. Die Künstlerin mit persönlichem Stil hat schon von Frankreich bis Österreich, von Luxemburg bis Italien, viele Herzen gewonnen. In der Schweiz waren ihre Werke zuletzt 2008 an der „Art International“ in Zürich präsent.

Malen als Ausdrucksmittel einer Leidenschaft

Birgit Lorenz ist eine Kunstschaffende, die sich in ihren Bildern vornehmlich mit aktuellen Themen beschäftigt. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei Gleichstellung und Gleichberechtigung der Frau heute und global. Diese wären an und für sich plausible Forderungen, werden aber – nicht zuletzt unter dem Deckmantel der Religionen – immer wieder missachtet. Die Künstlerin selbst sagt dazu: „Frauen müssen sich nach wie vor ihr Recht auf Selbständigkeit und Selbstbestimmung erkämpfen. Ich plädiere für eine Gleichberechtigung aller Frauen auf der ganzen Welt und für eine Gleichstellung aller Menschen bzw. für Anerkennung ihrer Gleichwertigkeit – mit der Hoffnung, dass dadurch mehr Frieden auf unserem Planet herrschen würde. Ich habe mich entschieden, diese Problemkreise, diese Gegensätze zum Thema meiner künstlerischen Arbeit zu machen. Vor allem ich als Frau.“ In gross- und kleinformatigen Bildern und mittels Stelen bringt sie farbenfroh, mit einer fesselnden Kombination von zeichnerischem Können und malerischem Ausdruck, ihr künstlerisches Werk erfolgreich „an den Mann“. Die Bedrohung, der Zorn über Ungerechtigkeiten ist in ihren Bildern greifbar. Das Anliegen, das sie mit ihren Bildern treibt, ist eine Sehnsucht nach Veränderung, nach Gerechtigkeit, insbesondere für die Frauen, welche - auch in unserem Kulturkreis - noch heute unter der Übermacht der Männer und ihrer Machtspiele leiden. Nicht zuletzt dadurch, dass Birgit Lorenz in der Darstellung bewusst auf eine Bildharmonie in Form von „Schönheit“ setzt, gelingt es ihr, - trotz der eher abschreckenden Themenwahl - viele Menschen anzusprechen. Die Künstlerin erklärt das Zusammenspiel seiner Werke mit dem Betrachter mit folgenden Worten: „Die Bilder sind so gemalt, dass sie anfangen, eine Geschichte zu erzählen. Man sieht Personen, Dinge und Text. Die Fantasie des Betrachters entwickelt dazu eine eigene Geschichte. Ich versuche immer gerade so viel zu zeigen, dass genau dieser Vorgang beim Betrachter erzeugt wird und dass man kein Ergebnis sieht, dass die Augen eher fragend wirken oder einen besonderen Ausdruck haben.

Spiel der Kontraste

Die Malerin arbeitet bevorzugt mit der Mischtechnik. Sie beschäftigt sich überwiegend mit Gegensätzen. Gegensätze in der Thematik und den künstlerischen Techniken. Abstraktes wird mit Gegenständlichem und Altes mit Neuem kombiniert, um zu einer untrennbaren Einheit zu verschmelzen. Malerische Flächen, Zeichnungen, altmeisterliche Ölbilder, Grafisches, Collagen und andere Richtungen der Kunst werden wie Puzzles minuziös zu einem kontrastreichen Ganzen verwoben. Dadurch entsteht jeweils eine einzigartige Komposition über die bewegenden Spannungsfelder des menschlichen Daseins oder eines aktuellen Geschehens. Die gewählten Bildelemente passen für den Betrachter erst einmal nicht zusammen. Im Gesamtkunstwerk ergeben jedoch diese Kombinationen eine spannende, durchaus zusammenpassende Komposition, die zum Ausdenken der eigenen Bildgeschichte anregt. Oft kontrastiert Birgit Lorenz meisterhaft die Seelenlandschaften, die in Gesichtern aufscheinen: Die Lebensfülle und Hoffnung in den Gesichtern der schwarzen Mädchen mit den leeren und saturierten Gesichtern von weissen Frauen, welche offensichtlich unserem Kulturkreis angehören. Ein weiteres Beispiel zu ihrem Spiel mit kontrastreichen Sujets: Die Rückseite der Krawatte des Mannes in „Der Fall der Prinzen“ enthält lauter Motive aus dem Comicbereich. Eine Häuserfront reisst auf und man sieht ein Ölbild – friedliche Landschaft mit Pferden beim Polospiel. Eine Reihe lustiger grell bunter Kühe folgt einem Skateborder. Das alles vor einer kalten Hochhausfassade… Bei einem Bildelement mit Waisenkindern aus Afrika ist die Frage hinzugefügt: „Can a story change the world?“ Da kann es vorkommen, dass das Gemälde den Betrachter tiefer in seinen Bann zieht, bzw. dass man anfängt, sich näher mit der Herausforderung der gemalten Botschaft auseinanderzusetzen. Vielleicht ist man plötzlich überrascht, dass man sich mit der ausdrucksstark aber ästhetisch präsentierten Botschaft von Birgit Lorenz identifiziert.

 


 

 


 
 
 

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